In
Absprache mit der Landesarchäologin von Bremen, Frau Prof.
Dr. Halle und der Aktionsgemeinschaft Binnendüne wurde daher
vereinbart, eine Vermessung der Binnendüne von Bremen
durchzuführen. Zielsetzung war die Dokumentation des noch am
höchsten erhaltenen Abschnittes der Binnendüne in seinem
derzeitigen Zustand.
Da
keine Messpunkte mit festen Koordinaten eingemessen werden
konnten, erfolgte die Einmessung in einem eigenen Messnetz,
das zu einem späteren Zeitpunkt in das lokale Messnetz
eingefügt werden kann. Die Einnordung ist daher ebenfalls
nicht als absolut anzusehen. Die maximale Ausdehnung des
eingemessenen Bereichs lag bei etwa 110m x 60m.
Aus
den gewonnen Daten von 1760 Messpunkten wurde ein
Höhenmodell erstellt, das einerseits einen Aufschluss über
den derzeitigen Zustand der Düne gibt und andererseits die
schweren, durch anthropogene Eingriffe entstandenen Schäden
dokumentiert.
Im
Westen grenzt die Düne an einem Zaun, der eine Wiese vom
Dünenbereich abtrennt. Nördlich und östlich wird die Düne
durch ein Feldstück begrenzt das landwirtschaftlich genutzt
wird. Hier wurde die Rasenkante der Düne direkt eingemessen,
um eine Ausweitung der Ackerflur in den Dünenbereich bei
zukünftigen Messungen überprüfen zu können. Südöstlich
deutet ein Bogen den weiteren Verlauf des nichteingemessenen
Dünenabschnitts an, welcher an einem Flusslauf anschließt.
Ein
südlich gelegenes Grundstück, zu erkennen an dem weißen
Dreieck, wurde nicht in die Vermessung mit einbezogen. Hier
sind die Ausläufer der Düne neuzeitlich bereits eingeebnet
worden.
Der
eingemessene Abschnitt der Binnendüne weist eine noch
erhaltene Höhe von etwas mehr als 6 m auf. Das Zentrum des
Abschnittes scheint weitgehend ungestört, so dass sich hier
möglicherweise bronzezeitliche Urnenbestattungen erhalten
haben, wie sie aus den Fundunterlagen der Landesarchäologie
Bremen bekannt sind. Bei der Bergung der Altfunde wurde
seinerzeit eine Einmessung leider versäumt, so dass eine
genaue Lokalisierung der betreffenden Fundstellen im
Dünenbereich nicht möglich ist.
Verantwortlich für den Verlust des größten Dünenabschnittes
war der Abbau von Sand zur wirtschaftlichen Nutzung im
nördlichen Bereich. Reste der Düne erscheinen hier noch in
unregelmäßiger Form. Die Zwischenräume wurden mit Schutt und
Abfall verfüllt.
Mit
der Vermessung der Binnendüne stehen zum ersten mal
relevante Vergleichsdaten zur Verfügung, anhand derer die
zukünftige Entwicklung der Düne verfolgt werden kann.
Das
Höhenmodell korreliert dabei mit den Beobachtungen vor Ort.
Der relativ steile Hang im westlichen Bereich des höchsten
Abschnitts erfordert mittelfristig eine Sicherung durch
Bewuchs, da sonst mit einem Abgang des sandigen Substrats zu
rechnen ist. Empfehlenswert ist der Anbau einer einfachen
Treppe zum Besteigen der Düne, um ein Abtreten der
Dünenkante in den ungeschützten sandigen Bereichen des
ungestörten Abschnittes zu verhindern. Im nördlichen und
östlichen Bereich ist die Düne durch die landwirtschaftliche
Bearbeitung stark gefährdet. Bei einer weiter in den
Dünenbereich eindringenden landwirtschaftlichen Nutzung wird
die Düne ihren „Unterbau“ verlieren und in einem großen
Ausmaß abgetragen werden. Sichtbar wird dies bereits im
südöstlichen Bereich der Düne.
Berlin, den 15.05.2010
|